Der optimale Sprechertext
– das Manuskript
Schreiben und Sprechen ist ein großer Unterschied – und fürs Sprechen zu schreiben ist eine spezielle Textform. Dieser Leitfaden hilft Ihnen, so zu schreiben, dass die Sprecher:inn sich vollkommen auf das Sprechen konzentrieren können. Dazu brauchen sie ein gut lesbares, fehlerfreies und unmissverständliches Skript. Das macht die Umsetzung für alle Beteiligten einfacher, schneller und damit günstiger.
„Komm, wir essen, Peter.“, oder „Komm, wir essen Peter.“ – ein kleiner, aber riesengroßer Unterschied. 😉
(Oje ein Smiley, wie lesen wir denn das?)
Für den optimalen Sprechertext sind zu beachten:
• die Formatierung
• die Betonung
• die Schriftgröße und -art
• die Schreibweise von Sonderzeichen
• die Schreibweise von Zahlen
• der Umgang mit Abkürzungen und Eigennamen
• der Ausspracheleitfaden
• der Timecode
• die Datei-Benennung
• das Dateiformat
Wir – das VOX-OVER Team – haben in den letzten Jahren für viele Kunden große und kleine Projekte (über 1000 davon) erfolgreich betreut und für alle Aufgaben und Fragen passende Lösungen gefunden. Gerne sind wir auch für Sie da!
Trevor Hurst & Markus Löhr
Unser Versprechen:
- Persönliche Betreuung Deiner Projekte
- Garantierte Qualität nach EBU-Standard (European Braodcast Union)
- 100% Muttersprachler, Sprecher in TV-Radio Qualität
- Termingerechte Umsetzung
- Vertrauen durch NDAs mit Zulieferern
- Rechtssichere Nutzungsrechte und Lizenzierung
- Archivierung und problemlose Fortführung aller Projekte
Die Formatierung
Die Schriftart muss gut lesbar sein, z.B. Arial, Schriftgröße 12 Punkt mit einem Zeilenabstand von 1,2. Der Text sollte linksbündig formatiert sein und rechts einen Seitenrand von etwa 1/4 Seite (4 cm) für Notizen haben. Auf Anmerkungen oder Produktionsnotizen bitte verzichten: Sie lenken ab.
Die Betonung
Sollen Begriffe besonders betont werden, diese bitte fett oder unterstrichen markieren. Erfahrene Sprecher:innen wissen in der Regel, wie zu betonen ist, so dass nur sehr wichtige Stellen markiert werden sollten. Pausen am besten durch Absätze kennzeichnen.
Die Schreibweise von Sonderzeichen
Slashes oder Schrägstriche werden häufig geschrieben, aber wie spricht man sie aus? „Anmerkungen/Informationen“ kann man auf fünf Arten sprechen:
– Anmerkungen Slash Informationen
– Anmerkungen und Informationen
– Anmerkungen oder Informationen
– Anmerkungen und oder Informationen
– Anmerkungen beziehungsweise Informationen
Hier sehen Sie, wie wichtig es ist, exakt das zu schreiben, was gesprochen werden soll, ohne Interpretationsspielraum. Ähnliches gilt bei Zusätzen in Klammern, zum Beispiel „Leser(innen)“. Soll es:
– Leserinnen und Leser oder
– Leser und Leserinnen oder
– Leser_innen gesprochen werden?
Die Schreibweise von Zahlen
Die Aussprache von Zahlen ist ebenfalls zu definieren. Soll 520 als „fünf_zwei_null“ oder als „fünfhundertzwanzig“ gesprochen werden? Hier am besten die Aussprache in Klammer hinter die Zahl setzen, also 520 (fünfhundertzwanzig). Auch Datum und Jahreszahlen können so eindeutig beschrieben werden: 2017 (zweitausend_siebzehn oder zwanzig_siebzehn), 4.7.2011 vierter_siebter_zweitausendelf).
Der Umgang mit Abkürzungen und Eigennamen
Wie spricht man „ICE“?
– „I_C_E“
– „Intercity Express“ oder
– „Ice“?
Wenn mit „ICE“ die Abkürzung von Intercity Express gemeint ist, schreiben Sie am besten „I_C_E“. Der Unterstrich markiert eine kurze Pause.
Sollen Abkürzungen wie „z.B.“oder „s.u.“ als Wörter ausgesprochen werden, schreiben Sie „zum Beispiel“ oder „siehe unten“, sonst spricht der Sprecher oder die Sprecherin „Z_B“ beziehungsweise „S_U“.
Sollen Eigennamen oder Marken in einer anderen Sprache als der Zielsprache ausgesprochen werden, kennzeichnen Sie dies bitte im Dokument. Ein Beispiel: „Merck“ ist ein Firmenname, der sowohl Deutsch als auch Englisch ausgesprochen werden kann. Bei der Aussprache mancher Fachbegriffe sind sich selbst Spezialist:innen uneinig, hier hilft eine eingesprochene Audiodatei.
Auf Forvo etwa finden Sie Lösungen für die kniffligsten Aussprachefragen.
Der Ausspracheleitfaden
Enthält ein Text sehr viele Abkürzungen und Fachbegriffe, empfehlen wir einen Ausspracheleitfaden im Tabellen-Format. So kann die Sprecherin oder der Sprecher im Zweifel die korrekte Aussprache nachschauen.
Sollen Begriffe in anderen Sprachen als der Zielsprache gesprochen werden, vermerken Sie dies bitte in Ihrem Sprechertext-Manuskript. Bei technischen Texten kommt es häufig vor, dass viele Fachbegriffe Englisch ausgesprochen werden, obwohl die Zielsprache eine andere ist. Für den Lesefluss ist es allerdings hilfreich, wenn nicht zu oft nachgeschlagen werden muss und die korrekte Aussprache schon im Lesetext steht.
Tipp: Lesen Sie sich den Text selbst laut vor, dann fallen Fehler, Doppelungen und sprachliche Schwächenschnell auf. Aber bitte nicht zu schnell lesen! Erfahrene Sprecherinnen und Sprecher nehmen sich meist mehr Zeit und bringen den Text zum Klingen. Noch einTipp: 400 Wörter entsprechen ungefähr 3 Minuten gelesenem Text.
Und Vorsicht: Selbst kleine Schreibfehler können die Bedeutung eines Satzes komplett verändern. (Komm, wir essen, Peter. / Komm, wir essen Peter.)
Der Timecode
Wird der Text zum Bild synchronisiert, helfen Timecode-Angaben am Anfang und Ende eines jeden Textblocks. Bitte beachten Sie, dass Texte in anderen Sprachen länger oder kürzer sein können. Am besten ist das schon bei der Übersetzung zu beachten.
Die Dateinamen
Soll die Sprachaufnahme in einzelnen Dateien ausgespielt werden, kennzeichnen Sie diese bitte mit Dateinamen im Text, am besten mit nachvollziehbaren und logischen Benennungen. Am einfachsten ist es, wenn die Benennung durchnummeriert ist. Dies vereinfacht auch Rückfragen und Korrekturschleifen.
Das Dateiformat
Schicken Sie uns den Text am besten im PDF- oder Word-Format. Dies gewährleistet die Kompatibilität auf sämtlichen Betriebssystemen und Geräten – so kommt Ihr Text garantiert in der gewünschten Formatierung an.
Und jetzt wünschen wir gutes Gelingen!
🙂